Bewässerung zur landwirtschaftlichen Ertragssteigerung ist in ariden und semiariden Gebieten unabdingbar. Doch auch in inneralpinen Trockentälern werden seit alters her Wiesen und landwirtschaftliche Kulturen bewässert. Dies kann durch Beregnung geschehen (verbreitet im Vinschgau / Südtirol, Italien).
Ein altes System der Wiesenbewässerung wird im Wallis (Schweiz) angewandt: Bachwasser wird gefasst und über kilometerlange, offene Kännel - im Oberwallis "Suonen", im Unterwallis "Bissen" genannt - entlang der Berghänge zu den Feldern geleitet. Der einzelne Bauer hat in regelmässigen Abständen ein Recht auf die Ableitung und Bewässerung seiner Wiesen. In andern Gegenden werden die offenen Wassergräben "Waale" (Münstertal/Schweiz, Südtirol und Trentino/Italien), "Acequias" (Sierra Nevada/Spanien) oder "Levadas" (Madeira/Portugal) genannt.