Strassenverkehr
Beispiel einer Bleikartierung im Boden entlang der Autobahn A13 bei Chur; Profil senkrecht zur Autobahn, mit Tiefenzonierung; Röntgenfluoreszenz-XRF-Messung. Die höchsten Bleiwerte wurden unmittelbar am Strassenrand gemessen - in diesem Fall bis 175 ppm Pb. Der Bleieintrag erfolgte hauptsächlich über verbleites Benzin, welches in der Schweiz ab 1984 durch bleifreies Benzin ersetzt wurde und seit dem 1.1.2000 nicht mehr verkauft werden darf. Im Blei-Profil ist in 40 cm Tiefe eine Zone mit höherer Belastung vorhanden; diese dürfte durch oberflächliche Auswaschung und aufgrund des nachlassenden Blei-Eintrags entstanden sein.
Kugelfänge von Schiessanlagen
Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts betrieb praktisch jede Gemeinde - damals rund 3000 Gemeinden - eine eigene Schiessanlage. Als Kugelfänge der 300-m-Anlagen dienten zum Teil Felswände oder andere natürliche Geländeerhebungen, in der Regel wurden aber Erddämme geschüttet. Die Einschusslöcher wurden mit Sand, Fahrzeugreifen, Kantholz oder Holzschnitzeln gefüllt.
Die Projektile bestehen aus einer Blei-Antimon-Legierung. In den Kugelfängen gehen die Geschosse beim Einschlag je nach Untergrund kaputt, zersplittern auf Steinen, werden im Einschussbereich zusammengestaucht oder bleiben ganz in lehmigem Boden stecken. Über die Jahre zersetzen sich die Projektile und Geschosspartikel. Während Blei relativ immobil ist, kann das giftige Antimon stärker ausgewaschen werden und zu einer Umweltgefährdung führen.
Heutzutage wird die Freisetzung von Schwermetallen durch den Einbau von kontrollierten Kugelfangsystemen verhindert. Die Kugelfangkästen können geleert und die Geschosse recycliert werden.