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Bergbaugeschichte

anfangs 17. Jh. "Anheber und Erbuwer der Schambsischen und Rinwaldischen Bärgwärchen" war der Zürcher Ratsherr und Landvogt Hans Jakob Holzhalb, dem die Nachbarschaft Sufers und die Landschaft Schams zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Recht verliehen, alle metallischen Bodenschätze auszubeuten. (TG 1963)1611 Das Schams verleiht alle Rechte am Silbererzabbau an den Freiherrn von Haldenstein, Thomas von Schauenstein und Ehrenfels, der Silber für seine Münzstätte braucht. Holzhalb macht sein alleiniges Anrecht auf die Erze geltend; er stirbt 1617 vergrämt.
1618-1622 Der Freiherr von Haldenstein verlor wegen des geringen Silbergehaltes das Interesse am Bergbau; er bezahlte seine Knappen nicht mehr und blieb auch den Pachtzins schuldig. 1622 wurde der Bergbau eingestellt.
ab 1733 Verschiedene Gesellschaften in den Schamser Bergwerken tätig.
1742 Sererhard, 1742 (Ausg. 1944, 31): "Ob der sogenanten Silber Brugg in Farära war ein reiches Bergwerk von Silber, Kupfer und Bley, so noch bey gutem Mannsgedenken mit gutem Nuzen fleißig bearbeitet worden, nun aber abgegangen. So giebts in Schamß auch noch andere Bergwerk, die man zu graben bis auf den heutigen Tag nicht unterlasset".
1805 Pachtvertrag der Gebrüder Venini mit der Landschaft Schams für sämtliche Eisenbergwerke
1808 Andere Schamser Bergwerke stünden "in keiner Vergleichung mit dem Werthe des vortrefflichen Eisenerzes, das die große Felsenwand Fianell bey Ferrera in Menge liefert" (NS 1808). Der Holzschlag für die Eisenschmelze "droht das Ferrerathal in eine, von Holz ganz entblößte Steinwüste zu verwandeln, denn auf diesem, mit Felsstücken bedeckten Boden wächst die Waldung nicht leicht von selbst nach."
1827 Die Gebr. Venini erneuern den Bergbauvertrag nicht mehr, obwohl sie als praktisch einzige gewinnbringend gearbeitet hatten, dies wahrscheinlich weil nun der gesamte Waldbestand im Ferreratal gerodet war.
1829 Herr Marietti aus Mailand schloss einen Pachtvertrag mit der Landschaft Schams für die Bergwerke im Ferreratal ab. Da im ganzen Ferreratal kein Wald mehr vorhanden war, konnten kein Erzabbau und v.a. keine Verhüttung stattfinden.
1830 In den 1830er Jahren beutete die Firma del Negri die Schamser Erzgruben aus. Del Negri und dessen gutbetuchter Teilhaber G. Rosales waren politische Flüchtlinge. Sie wollten mit dem gewonnenen Erz Waffen für den Freiheitskampf in Italien herstellen.
1848 Nachdem Rosales nach Italien zurückkehren konnte, musste der Bergwerksbetrieb eingestellt werden.
1865 Erstellen der Cu-Ag-Schmelze zur Aufbereitung der Erze von Ursera (Gde. Andeer)
1865-1870 Auch die Sassam Mining Company erwirtschaftete von 1865-1870 einen Millionenverlust beim Versuch silberhaltiges Kupfererz auf Ursera/Nursera abzubauen und in Ausserferrera zu verhütten.
1868 Die Gesellschaft schloss im weitern einen Vertrag betreffend Gewinnung der Eisenerze im Schams.
1881, 8. "Herr Victor Allard aus Paris erwarb von der Landschaft Schams die Konzession zur Ausbeutung der Schamserbergwerke." (BM 1881)
1900, 10. Herr Berry von Schiers hat von Schams und Ferrera die Konzession für die Ausbeutung der Erzgruben für 50 Jahre erworben.
1918, 30.4. "In Chur hat sich eine Bergbau A.-G. Chur (Société Minière Coire) gebildet mit dem Zweck, Minenkonzessionen aller Art einzubringen, zunächst speziell die Eisen- und Manganerzminen im Aversertal." (BM)
1930, 2.1. "Ein Konzessionsvertrag über die Ausbeutung der Erzlager in Schams ist mit einer französischen Gesellschaft abgeschlossen worden. ... Die Arbeiten werden im Frühjahr beginnen, und es ist zu hoffen, daß die Schätze der verschiedenen Erzgruben des Schamsertales ... in erfolgreicher Weise gehoben werden können."

(Quellen: Bündner Monatsblatt BM, Neuer Sammler NS, Stäbler in Terra Grischuna 1980, 1986)