Samedan
Unwetterchronik Samedan; die häufigen Überschwemmungen, welche der Flaz verursachte, sind der Grund für die laufenden Arbeiten zur Verlegung des Flaz auf die rechte Talseite.
1519 | Unwetter im Oberengadin |
1566, 14/25.8 | Hochwasserkatastrophe im Oberengadin: Gemäss dem Chronisten Bifrun dauerte der Regen vom 14.-25. August. "Den Samedrins verwüstete das Hochwasser die grossen Weiden nahe beim Flazbach. Sie wurden mit Kies zugedeckt. Die Innbrücke verbeugte sich, die Brücke von Muragl wurde zerstört." (TG 1988). |
1750 | Sommer Unwetter mit Innhochwasser im Engadin1862, 5/7.9. Der Inn durchbrach die Wuhre bei Samedan. |
1868, 23/28.7. | Unwetter mit Rüfenabgängen |
1868, 2/4.10. | Inn- und Flazhochwasser; die Innbrücke wird vom Wasser umspült, das Flazwuhr wurde durchbrochen. |
1871, 18.6. | Nach starken Niederschlägen "musste die Mannschaft durch Sturmläuten zum Schutze der Wuhren aufgeboten werden, da die hochgehenden Fluten die Flatzwuhren bereits auf eine Länge von 90 m durchbrochen hatten." (BM 1919) |
1872, 26/28.6. | Hochwassergefahr; der Inn riss die Wuhre grösstenteils weg. |
1872, 28/31.7. | Der Inn verursachte Dammbrüche, ausserdem gingen Murgänge ab. |
1872, 5/6.10. | Der Inn durchbrach die Dämme zum 3. Mal im Jahr 1872. |
1888, 9/12.9. | Der Inn durchbrach die Wuhre. Die ganze Talebene stellte einen einzigen See dar, die untersten Häuser von Samedan wurden unter Wasser gesetzt. |
1900, 24/25.8. | Auf Alp Prüma im Rosegtal ging eine Rüfe nieder und staute den Rosegbach auf. |
1900, 24/25.8. | Der Inn trat über die Ufer. |
1901, 15.6. | Hochwasser mit Überschwemmung der Talstrasse |
1920, 23.9. | "Bei Samaden musste am 23. vormittags das Innwuhr geöffnet werden, um Gebäulichkeiten vor der Überschwemmung zu schützen." (Jber. 1921) |
1927, 25.9. | Hochwasser des Flazbaches überschwemmten das Bahnhofsareal und die ganze Talebene. |
1951, 27.5. | Unwetter mit Dammbrüchen am Inn und Flaz führen zu einer Überschwemmung der Talebene. "In Samedan stehen zahlreiche Häuser bis zum 1. Stockwerk im Wasser." (Jber. 1952) |
1954, 22.8. | Inn und Flaz durchbrachen die Wuhre und setzten die Ebene unter Wasser. |
1954, 22.8. | Unwetter im Rosegtal führten zum Aufstau eines Sees im Moränengebiet von Roseg- und Tschiervagletscher. Der Seeausbruch führte zu Schäden im Rosegtal und Überschwemmungen bis in die Oberengadiner Talebene. |
1955, 7/8.6. | Der Flaz trat über die Ufer und überschwemmte die Talebene. |
1956? | Überschwemmung der Talebene durch Flaz und Inn. |
1999, 20.9. | Hochwasser am Flaz, der Damm hielt Stand. In Samedan wurden Keller überschwemmt. |
2002-2006 | Hochwasserschutzprojekt: Der Flaz erhält ein neues Bett entlang des rechten Talhanges; die alten Flussläufe von Flaz und Inn werden renaturiert. |
2004, 4. | Der Flaz nimmt das neu geschaffene Flussbett einige Wochen früher als vorgesehen selber in Beschlag. |
2004, 8./9.7. | Ein Flaz-Hochwasser von maximal 130 m3/s führte zur Überflutung des unteren Teils des Flugplatzes Samedan. Bei der Einmündung des neuen Flaz in den Inn kam es zu einem Rückstau, die Dämme waren noch nicht fertiggestellt. |
(Quellen: Bündn. Monatsbl. BM, Jber. Natf. Ges. Graubünden, Terra Grischuna TG, Röthlisberger (1991), Die Südostschweiz/GR)